Was Ist Mount Objektiv?
Du stehst also vor der Herausforderung, die Geheimnisse des sogenannten „Mount“ eines Kameraobjektivs zu lüften? Gut, schnall dich an, denn hier geht es nicht nur darum, ein hübsches Foto zu schießen, sondern auch darum, zu verstehen, warum deine wunderbare Linse nicht nahtlos auf die neue Kamera passt, die du gerade gekauft hast. Willkommen in der Welt der Objektiv-Mounts – dem etwas nerdigen, aber absolut entscheidenden Technikdetail deines Kamerasystems.
Was ist ein „Mount“?

Der „Mount“ ist im Grunde die mechanische Schnittstelle zwischen einer Kamera und einem Objektiv. Er definiert, wie die beiden Bestandteile zusammenpassen, wie Informationen zwischen Kamera und Linse ausgetauscht werden und ob sie überhaupt miteinander kompatibel sind. Warum gibt es so viele verschiedene Mount-Typen? Na ja, das ist so ähnlich, wie die USB-Anschlüsse, die bei jedem neuen Gerät plötzlich anders sind. Hersteller lieben ihre eigenen Standards – und als Fotograf musst du dich damit arrangieren.
Die Parameter, die einen Mount definieren, ergeben ein eigenes kleines Universum:
1. Physischer Anschluss: Die Form und Größe der Verbindung, die sicherstellt, dass dein Objektiv auf die Kamera passt, ohne herunterzufallen.
2. Kommunikation: Die elektrischen Kontakte zwischen Objektiv und Kamera, die dafür sorgen, dass der Autofokus funktioniert oder die Blendensteuerung korrekt eingestellt werden kann.
3. Flanschdistanz: Dies ist der Abstand zwischen dem Mount und dem Sensor deiner Kamera. Er legt fest, wo genau das Licht auf den Sensor trifft und beeinflusst direkt die optische Qualität.
Der Kampf der Marken: Warum nicht einfach ein universaler Mount?

Denkst du dir auch: Es wäre doch so viel einfacher, wenn alle Kameras und Objektive denselben Mount hätten, oder? Das dachte ich mir auch, bis ich erkannte: Wo wäre der Spaß daran, Kamera-Equipment zu shoppen und sich dabei durch die Kompatibilitätsmaze zu navigieren? Hersteller wie Canon, Nikon, Sony und andere lieben es einfach, ihre eigenen Standards zu setzen. Canon hat etwa den EF-Mount für seine Spiegelreflexkameras und den RF-Mount für spiegellose Kameras entwickelt. Sony glänzt mit dem E-Mount für spiegellose Modelle und Nikon bietet den F-Mount sowie den neueren Z-Mount. Jeder Name ein Gedicht für Technikliebhaber und ein Schreck für Anfänger.
Der Grund für diese Vielfalt? Wettbewerb und Technologie. Jeder Hersteller behauptet, seinen Mount so designt zu haben, dass er besser ist als der der Konkurrenz. Es gibt subtile Unterschiede in der Flanschdistanz, den elektrischen Pins und der mechanischen Verriegelung – alles Faktoren, die angeblich die Bildqualität oder die Funktionalität steigern.
Mount-Kompatibilität: Die Frage der Vermählung

Du hast einen ultra-teuren Objektivschatz und bist versucht, eine neue Kamera zu kaufen. Aber halt! Funktioniert er mit deiner neuen Liebe überhaupt? Das ist die alles entscheidende Frage. Bei DSLR-Kameras gibt es zum Glück oft eine gewisse Kontinuität: Ein Canon EF-Objektiv aus den 1990er Jahren funktioniert theoretisch auf einer modernen DSLR mit EF-Mount.
Aber bei spiegellosen Kameras kann es komplizierter werden. Da die Flanschdistanz kürzer ist (spiegellose Kameras sind kompakter), mussten die Hersteller neue Mount-Standards entwickeln. Objektive für alte DSLR-Mounts sind oft nur über Adapter nutzbar – und das, je nach Adapter, mit eingeschränkter Funktionalität.
Übrigens: Adapter sind die Rettungsboje für Fotografen, die zwischen verschiedenen Mount-Systemen sitzen. Diese kleinen Gadgets übersetzen die mechanischen und elektronischen Standards, können jedoch teuer sein und nicht garantieren, dass alle Funktionen perfekt arbeiten.
Technologische Unterschiede, die du kennen solltest

Der Mount ist also nicht nur ein simples Metallstück mit ein paar Pins, sondern vollgepackt mit Technologie. Moderne Mounts wie Canons RF-Mount oder Nikons Z-Mount haben etwa eine breite Flanschöffnung, die größere und lichtstärkere Objektive ermöglicht. Auch die Kommunikation zwischen Kamera und Objektiv hat sich dramatisch verbessert: Heute können die Objektive Informationen über die Entfernung zum Motiv, die Lichtverhältnisse und selbst Korrekturen für optische Verzerrungen direkt an den Kameraprozessor senden. Das ist, als würde dein Objektiv mit deiner Kamera "plaudern", um das perfekte Foto zu produzieren.
Ein besonders nerdiger Punkt: Der Mount beeinflusst auch die Möglichkeit, Altglas – also alte Objektive – zu verwenden. Deine Omas Minolta-Linse könnte mit dem richtigen Adapter auf deiner Sony A7 funktionieren, aber ob der Autofokus dabei mitspielt, ist eine ganz andere Geschichte.
Und was ist mit Drittherstellern?
Nicht jeder kann oder will sich ausschließlich auf die Objektive eines bestimmten Herstellers beschränken. Drittanbieter wie Tamron, Sigma und Samyang sparen den Fotografen oft Geld und bieten erstaunlich gute Qualität. Aber – ja, du ahnst es – die Kompatibilität ist eine ewige Frage. Selbst wenn das Tamron-Objektiv offiziell für den Nikon-Mount gemacht ist, kann es Updates von Nikon geben, die die Funktionalität beeinträchtigen. Das ist nicht böse gemeint, sondern eher das Ergebnis der sich ständig weiterentwickelnden Kamera-Technologie.
Fazit: Der Mount ist der Schlüssel
Wenn du in die Welt der Fotografie eintauchst, sollte das Verständnis für Objektiv-Mounts ganz oben auf deiner Liste stehen. Ohne diese grundlegende Kenntnis wirst du entweder unglaublich frustriert oder – noch schlimmer – verschwendest unnötig Geld. Der Mount ist kein Glamourstar in deiner Kameraausrüstung, aber er entscheidet darüber, ob du überhaupt mit deinem Equipment arbeiten kannst.
Also, beim nächsten Kamerakauf, vergiss nicht, dich gründlich über den Mount und die Kompatibilität zu informieren. Deine Bilder können nur so gut sein, wie die Ausrüstung, die sie ermöglicht. Und ein falsch gewählter Mount? Nun, das wäre wie ein Koch, der mit zwei verschiedenen Steckern für seinen Mixer kämpft: frustrierend und unnötig kompliziert.