Die Kamera ist okay. Der Webcam-Markt ist durch die Coronakrise zwar immernoch ziemlich aufgewirbelt, aber selbst für die 100€, die ich für die Webcam bei Release gezahlt habe, die ja immernoch stolze 30€ unter der UVP liegen, habe ich nicht das Gefühl, einen guten Deal gemacht zu haben.Das Bild ist okay, der Ton ist nicht gut. Die Software hat kaum Features und läuft sehr unrund und hakelig. Wenn man die Kamera einmal eingestellt hat, ist das eigentlich auch egal, aber es vermittelt einen bleibenden schlechten Eindruck. Die KI-Features sind eine ganz nette Spielerei, die zumindest für mich direkt nach dem Ausprobieren jeglichen Reiz verloren haben. Wie so viele Webcams leidet auch die PowerConf C300 an einem viel zu weiten Aufnahmewinkel. Im Gegensatz zu den meisten anderen Webcams tut sie das zwar mit deutlicher Ansage, weil sie eben auch damit wirbt in Konferenzräumen eingesetzt zu werden. Es wird aber auch genauso damit geworben die Kamera im klassischen Einzelarbeitsplatz-Szenario zu nutzen - und da versagt sie nunmal. Die Kamera soll mein Gesicht filmen. Mein Kopf nimmt aber in der Standardeinstellung nur einen sehr kleinen Teil des Bilds ein, als wäre mein Hauptanliegen meinen Kollegen bei Zoom die Unordnung in meinem Heimbüro zu zeigen. Man kann zwar den Aufnahmewinkel in der Software verstellen oder den "KI-Zoom" verwenden - der führt aber auch nur zu einem digitalen Zoom, sprich die Qualität leidet und selbst mit dem schmalsten Aufnahmewinkel von 78° nimmt die Webcam für meinen Geschmack recht viel Umgebung auf. Das Bild croppen kann ich auch mit jeder beliebigen anderen Webcam und kostenloser Software wie OBS.Erfüllt seinen Zweck, aber alles in allem bin ich eher mäßig zufrieden.