Einleitung-----------Ich habe die WebCam von Anker zum Test vor dem offiziellen Start zum Testen bekommen.Vor dem Test hatte ich eine LogiTech C920s im Einsatz. Das war eine Neuanschaffung, die meine alte C270 abgelöst hat, die von der Auflösung nicht mehr in die Zeit passte.Mechanischer Aufbau-------------------------Die Kamera kommt in einem stabilen Gehäuse. Was mir positiv aufgefallen ist, dass das USB-C Kabel auch an der Kamera als Steckverbindung ausgeführt ist. Meine alte WebCam war im Schreibtisch „verbaut“ und ich musste sie im Schreibtisch mit einem Kabel verlängern. Hier kann ich das Kabel gegen ein längeres Kabel austauschen, was aber nicht notwendig war.Die Kamera hört man beim Fokussieren, d.h. hier findet eine mechanische Fokussierung statt (kein Fix-Focus).2 mechanische Schieber (werden, wenn man sie haben will einfach auf die WebCam aufgeklebt) liegen bei.Bildqualität-------------Hier gab es den größten Gewinn zum Vergleich zur C920s. Sowohl die Auflösung als auch die Farbwiedergabe sind sehr gut. Bei der C920s gab es immer sehr kühle Farben, hier liefert die C300 sehr natürliche Farben.Bei sehr großem Öffnungswinkel (115°) wird eine leichte Tonnenverzeichnung sichtbar, die jedoch nicht störend ist.Der Öffnungswinkel (FOV) kann auf 78°, 90° und 115° festgelegt werden. Hier hat Anker auf Feedback reagiert, da der Winkel ursprünglich nur auf 90°, 105° und 115° gesetzt werden konnte. Das mag in Büroumgebungen / kleinen Videokonferenzen so gut sein, aber die alten 90° als Minimum waren mir im Home-Office zu viel.Insgesamt bin ich mit der Darstellungsqualität sehr zufrieden. Die beiden Modi „Auto-Frame“ und „Solo-Frame“ benutzen den digitalen Zoom. Hier kommt es dann prinzipbedingt zu geringen Auflösungen entsprechend des Ausschnitts.Insgesamt liefert die Kamera gute Bilder. Auch bei Videokonferenzen nachts war die Darstellung sehr gut (kaum Rauschen trotz wenig Licht).Ton----Über die Tonqualität kann ich wenig sagen. Meine Testaufnahmen mit OBS Studio waren in Ordnung. Da ich aber im Normalbetrieb das Anker PowerConf-System nutze, habe ich dort weniger Erfahrung im Einsatz.Gegenüber dem eingebauten Mikrofon im Notebook habe ich bei der C300 eine hörbare Verbesserung erzielt. An die Aufnahmequalität des PowerConf-Systems kamen sie jedoch nicht heran. Auch beim PowerConf-System helfe ich mit Equalizer APO nach, da mir der Bassanteil zu hoch ist (meine Stimme klingt so schon dunkel genug).Software-----------Insgesamt ist die Software zufriedenstellend. Hier hat sich sehr viel seit der Testphase getan.Firmware:Die Autofokus-Funktion / Tracking wurde stark verbessert. Am Anfang war die Kamera wesentlich „nervöser“, besonders kam es zu Problemen, wenn man in einer Videokonferenz bewegungslos war (und nur zugehört hat), dann kam es zu irritierenden Nachsteuerungen. Diese sind inzwischen weg bzw. mir nicht mehr aufgefallen. Mit der Release-Version kamen dann auch die Presets, wobei ich fast nur weiterhin im „Benutzerdefinierten Modus“ arbeite.Basierend mit der Erfahrung des Anker PowerConf-Systems, gehe ich davon aus, dass Anker hier Kritikpunkte beseitigt. So ging z.B. am Anfang die Stummschaltung des Mikrofons in MS Teams und Zoom nur am Konferenzsystem. Inzwischen kann man auch die Knöpfe in der Software nutzen.Preis------Nach ca. 3-monatigen Einsatz würde ich die WebCam zum aktuellen Preis kaufen. Für mich ist das einfach zu sagen, aber meine Logitech C920s war durch die Home-Office-Phase auch entsprechend teuer (ca. 100€), jedoch liegen zwischen der C300 und der C920s „Welten“.