H200 Mikrofon Lautsprecher und 1080P Objektiv, 3 in 1 High Definition Streaming Business Webcam

Artikelnr. GW50.0016

  • 47.49
Gesamtbewertung 4.1   30
Reviews
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Gute Webcam für gehobene Videokonferenzansprüche
Für diejenigen die es kurz mögen:Die Kamera leistet hervorragende Arbeit in privaten wie beruflichen Konferenzen und ist ihr Geld wert.Einfach in der Bedienung - anstecken und zukünftig mit seinem Bild glänzen!Wer es ausführlicher mag liest gerne weiter:Zu Beginn der Pandemie, als viele Vor-Ort-Termine durch Videokonferenzen ersetzt wurden (beruflich wie privat) habe ich mich eingehend mit Hard- und Software für Videokonferenzen beschäftigt und (ebenfalls beruflich wie privat) einiges angeschafft und getestet. Die Vergleiche und Erfahrungen lasse ich in die Produktbewertung einfließen.---- Hintergrund / Bewertungsgrundlage ----Mein bisheriges Setup für private (familiäre) Videokonferenzen bestand aus meinem Smartphone als WebCam (über die Software iVCam per Kabel an den PC angeschlossen) und einem Anker PowerConf Konferenzlautsprecher (Bluetooth). Die Kamera des Smartphones war allen bisher verwendeten preiswerten Webcams überlegen (z.B. Logitech C270). Da wir als Familie (2 Erwachsene, 3 Kinder) vor dem Notebook saßen waren die eingebauten Mikrophone meines Notebooks (Huawei Matebook X Pro) oftmals überfordert, wir wurden oftmals nicht verstanden. Der Anker PowerConf Konferenzlautsprecher war demnach meine erste Anschaffung. Er ist hervorragend für mehrere Teilnehmer geeignet, hat einen natürlichen Klang und auch entfernte Sprecher werden deutlich erfasst. Anker hat seit dem Erscheinen des PowerConf mehrfach Verbesserungen in die Firmware einfließen lassen, gerne hatte ich dazu Feedback bei der Anker Community hinterlassen.Als berufliches Setup nutze ich deutlich professionelleres Equipment, als Webcam die Konftel Cam 20, das Headset Jabra Engage 65, bei mehreren Teilnehmern gerne auch das Konferenztelefon Konftel 55WX. Dieses Equipment liegt jedoch preislich in einer anderen Liga als das, was Anker als Zielgruppe ansteuert. Technisch muss sich Anker aber definitiv nicht verstecken, doch dazu gleich mehr.---- Erster Eindruck ----Die Webcam kommt in einer ordentlich aufgeräumten, hübschen Verpackung. Neben der eigentlichen Kamera und den obligatorischen Anleitungen und Informationsbeilegern befindet sich in der Verpackung ein USB-C Kabel, sowie ein Adapter von USB-C auf USB-A ("Standard USB"), eine Kunststoff-Abdeckung zur Wahrung der Privatsphäre bei Nichtverwendung. Die Kamera kann also per USB oder USB-C angeschlossen werden, das ist insofern praktisch, als dass bei vielen aktuellen Ultrabooks die klassischen USB Anschlüsse rar werden. Direkt einen Adapter mitzuliefern ist ein durchdachter Service von Anker. Die Kamera hat auf der Rückseite eine vertiefte Buchse, das Kabel sitzt stabil innerhalb dieser Buchse und ist durch die Vertiefung von mechanischer Belastung gut geschützt. Dadurch, dass es kein festes Kabel ist kann es ausgetauscht werden (zur Verlängerung, oder bei einem Defekt).Die Kamera selbst hat ein schnörkelloses Design, sie ist größer als z.B. die Logitech C270, sieht aber auf einem Monitor nicht überdimensioniert aus (so wie z.B. die Konftel C20). Die Front besteht aus einer durchgängigen Glasfläche mit 2 kleinen Löchern für die Mikrofone. Eine silberner Ring umrandet die Kameralinse, dieser passt farblich zum ebenfalls silbernen ANKER-Logo auf der rechten Seite, ansonsten ist die Kamera in schwarz gehalten und besteht aus mattem Kunststoff. Die Clip-Halterung möchte ich als wunderbar durchdacht bezeichnen: Sowohl als Standfuß direkt auf dem Tisch als auch zur Klemmung an den Monitor kann die Kamera jederzeit in den Dimensionen horizontal (links/rechts) sowie vertikal (hoch/runter) ausgerichtet werden und behält stabil die Aufnahmeposition. Monitortiefen zwischen wenigen Millimetern bis hin zu 5,5 cm (!) machen kein Problem. Die Halterung ragt dabei nur 6 mm vom oberen Rand in den Monitor rein, so dass auch bei Monitoren mit schmalem Rand nicht zu viel vom Bild verdeckt ist. Zudem befindet sich unter der Kamera ein 1/4 Zoll Stativadapter, so dass diese auch in Verbindung mit Smartphone- oder Kamerastativen verwendet werden kann, so habe ich Webcams auch manches Mal im Einsatz - insofern eine sinnvolle Ergänzung.---- Technische Daten ----Mit einer maximalen Auflösung von Full HD (1920 x 1080 Pixel) und maximal 60 Vollbildern pro Sekunde reicht die Qualität für Videokonferenzen meist bestens aus. Der max. Aufnahmewinkel von 115° ist als Weitwinkel zu bezeichnen. Für eine Erfassung mehrerer Teilnehmer an einem Tisch sollte die Anker PowerConf C300 ausreichen.Die Kamera hat einen echten Autofokus, welcher in einem Bereich von 15 cm bis 3m schnell seinen Dienst verrichtet. Ein leises klacken weist manchmal darauf hin, dass hier wirklich Linsen verschoben werden (und kein Fixfokus eingestellt ist).Die eingebauten Stereo-Mikrophone sollen Stimmen bis zu einem Abstand von 3 Metern aufzeichnen, ANC reduziert Nebengeräusche und AGC verstärkt den Aufnahmepegel für eine gleichbleibende Lautstärke. Zur Bildkompression kommt Hardwareseitiges MJPG oder H.264 zum Einsatz.---- Bild ----Das ausgegebene Bild ist sehr klar, rauscharm und farbenfroh. Der Weißabgleich ist angenehm neutral mit einem Hauch zur wärmeren Tendenz. Hauttöne werden unverfälscht wiedergegeben.Bei Gegenlicht ist die Aufnahmequalität überraschend gut. Kein Bereich wirkt überstrahlt, die Kamera komprimiert die hellen und dunklen Bereiche zu einem durchaus beachtlichen Gesamtbild. Sogar mit einer flächigen Videoleuchte als Gegenlicht ist es mir nicht gelungen die Belichtungssteuerung aus dem Konzept zu bringen. Das Logo "HDR" auf der Verpackung trägt sie also zurecht. Auch bei dunkler Beleuchtung bleibt die Aufnahme rauscharm, die Farben klar und der Weißabgleich neutral. Der Fokus ist auch bei dieser schwierigen Lichtsituation korrekt.---- Ton ----In erster Linie ist mir bei einer WebCam das Bild wichtig. Da ich entweder ein Headset oder eben den PowerConf Speaker verwende habe ich bisher nicht auf die (zugegeben oftmals sehr schlechte) Audioperformance von Webcams geachtet. Dennoch habe ich nun diverse Vergleichstests angestellt und in Konferenzen meine Gegenüber befragt.Bei einer Vergleichsaufnahme von Sprache über unterschiedliche Aufnahmegeräte übertrifft die Aufnahmequalität der Anker C300 Webcam sogar die Aufnahmequalität des Konferenzlautsprechers - zumindest auf kurzer Distanz. Der Ton wird rauschfrei, klar verständlich und ohne klirren aufgenommen. Sogar die Tiefen Töne werden gut aufgenommen, so dass die Stimme mit einem schönen Fundament angenehm erfasst wird.Eine grundsätzliche Herausforderung bei der Verwendung von separaten Geräten zur Wiedergabe und Aufnahme von Ton ist die Echounterdrückung. Sofern man eine Verzögerung (Latenz) bei der Wiedergabe hat (z.B. durch die Verwendung von Bluetooth-Lautsprechern) schlägt die Echounterdrückung gerne einmal fehl und der Gegenüber hört sich selbst.--- AI Tracking ---Neben der fixen Einstellung eines Aufnahmewinkels kann die Kamera so konfiguriert werden, dass Sie auf ein Gesicht Zoomt und dieses dann stets im Mittelpunkt behält. Da diese Funktion natürlich dann nur eine digitale Vergrößerung und einen Ausschnitt liefert dürfte klar sein, dass die Bildqualität darunter leidet. Manche Konferenzprogramme verwenden aber eh nur 720p, oder die Teilnehmer werden in Gallerieansichten klein dargestellt. Das Autotracking ist dafür auch bei einer Sensorauflösung von 1080p ein willkommenes Feature, welches ich gerne genutzt habe. Die Intelligenz der Steuerung hat sich dabei seit den letzten Firmware-Updates (aktuell 1.4) deutlich verbessert. Die Gesichtserkennung und die schwenk- und zoomgeschwindigkeit ist seither deutlich optimiert worden. Das AI Tracking lässt sich aktuell bis auf eine feste Anwahl von 2 Stufen nicht weiter beeinflussen. Die Stufen sind: - Auto Frame Alle erkannten Personen werden automatisch berücksichtigt - Self Frame Nur die vorderste Person wird berücksichtigtEinmal eingestellt verrichtet die Kamera diese Funktion eigenständig, d.h. die Bildverarbeitung erfolgt unabhängig von einer laufenden Software des Clients in der Kamera. So konnte ich die auf Self-Frame konfigurierte Kamera z.B. an ein Chromebook anschließen und diese hat dort weiterhin Intelligent den Bildausschnitt gewählt.Zunächst hatte ich von meinen Konferenzteilnehmern zu diesem Feature die unterschiedlichsten Rückmeldungen bekommen - von Begeisterung bis hin zu Ablehnung ("Schalt das ab, mir wird dadurch schlecht…"). Seit den letzten Firmwareupdates geschieht das Schwenken etwas sanfter und dadurch ist die Akzeptanz deutlich höher.Vielleicht liefert Anker ja noch Optionen zur Individualisierung nach, dann könnte man dieses Feature ganz nach seinen Wünschen anpassen.--- Software ---Für die Verwendung der Webcam als solches wird keine weitere Software benötigt. Die Webcam kann nach meinen Tests an allen gängigen Systemen als Generische USB Webcam verwendet werden (Mac / PC / Chromebook). Für die Firmwareaktualisierung und Einstellung der Optionen wird jedoch die Anker Work Software benötigt - zu finden auf software.anker.com. Diese ist sehr funktional gehalten, wurde mit dem letzten Update auf die Version 1.0 noch etwas aufgehübscht und Übersetzungsfehler wurden korrigiert. Hier hätte ich mir etwas mehr gewünscht, z.B. auch eine Schnellumschaltung der Modi über die Symbolleiste im Infobereich (Windows) oder eine individuellere Einstellung der Trackingoptionen.Anker hat bei der Webcam in meinen Augen sehr viel richtig gemacht. Nur bei wenigen Geräten habe ich bisher ein so durchdachtes Gesamtergebnis gesehen. Die Firma Anker hat mich eingeladen, das Produkt noch vor dem offiziellen Start auf Herz und Nieren zu testen. Ich habe mir Mühe gegeben die Bewertung so objektiv wie möglich durchzuführen.
15.04.2021